Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr und des Feuerwehrvereins Schretzheim

Im Herbst 1875 entschlossen sich knapp fünfzig Männer, hier in Schretzheim eine Freiwillige Feuerwehr und gleichzeitig einen Feuerwehrverein zu gründen. Dies geschah im Gasthaus „Zum Lamm“ und wie aus den Analen zu entnehmen ist, war ein Xaver Willi erster Vorsitzender und ein Josef Fischer erster Kommandant. Xaver Willi amtierte bis zum Jahre 1882, Josef Fischer legte schon ein Jahr früher den Posten des Kommandanten ab und an seine Stelle trat Franz Stetter, von 1881 bis 1891. Johann Baumgartner führte den Vorstand bis 1906. Auf Franz Stetter als Kommandant folgte Michael Merz, ein Mann, der schlechthin die Inkarnation des Feuerlöschwesens der damaligen Zeit in Person war. Sage und schreibe 41 Jahre lang war er Schretzheimer Kommandant und zugleich Mitglied im Bezirksausschuss und erhielt für diese Dienste das „Silberne Ehrenkreuz“, eine Auszeichnung, die so selten verliehen wurde, wie heutzutage das Bundesverdienstkreuz. Von 1919 bis 1933, die Jahre nach dem ersten Weltkrieg, in dem eine Reihe von Wehrmännern ihr junges Leben dem Vaterland opferten, stand an der Vorstandsspitze Josef Baumgartner. Auf ihn folgte bis 1945, Ende des Dritten Reiches wieder ein Franz Stetter. Der Nachfolger des legendären Michael Merz war für fünf Jahre, 1932 bis 1937, Bürgermeister Georg Strehle. Fritz Fuchsluger übte von 1945 bis 1947 das Amt des Vorsitzenden aus. Sein Nachfolger war dann ab 1948 Bürgermeister Mathias Baumgartner, der bis 1960 amtierte. Auf Kommandantenseite lesen wir von 1937 bis 1956, also 19 Jahre lang, den Maurer und Landwirt Josef Mayer, der im Übrigen auch viele Jahre beim Krieger- und Soldatenverein bis Ende des zweiten Weltkrieges Vorsitzender war. Ihm folgte als Feuerwehrkommandant Josef Baumann von 1956 bis 1961. Von 1960 bis 1997 führte Bürgermeister Alois Keis, ab 1984 Dritter Bürgermeister der Großen Kreisstadt Dillingen die Geschicke des Vereins. Ihm ist es auch vornehmlich zu verdanken, dass der Feuerwehrverein neben der aktiven Feuerwehr wieder belebt wurde. Unter seinen Fittichen war der unvergessene und an Aktivitäten kaum zu überbietende Johann Öxler von 1961 bis zu seinem Tode im Jahr 1979 Kommandant der Ortsfeuerwehr. Hervorgegangen war Johann Öxler aus der Werksfeuerwehr der Schretzheimer Fabrik, die er bis 1957 als Nachfolger von Werkmeister Josef Deininger befehligt hatte. An seine Stelle trat der Landwirt und Stadtarbeiter Michael Schmid, der die Wehr bis 1990 führte.

Sein Nachfolger als Kommandant ab 1990 ist Alfred Jost der die Wehr als Kommandent weiterführte. Nachdem der „große Mann“ des Feuerwehrvereins Alois Keis nach fast 40 Jahren Vorstand sein Amt altersmäßig aufgab, übernahm es 1997 ebenfalls Alfred Jost, somit waren beide Ämter in einer Person vereint. Ab 2009 übergab es Alfred Jost an Reinhard Bäsche der seitdem der 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schretzheim ist. 1.Vorstand ist weiterhin Alfred Jost.

Selbstverständlich besteht eine Feuerwehr nicht nur aus einem Kommandanten oder aus einem Vorstand, sondern aus einer Vielzahl Männer und Frauen die ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen.

Ebenso wichtig wie eine gute Ausbildung ist eine zeitgemäße Ausrüstung. Ein Schlauchwagen, der im Jahre 1920 und eine Motorspritze, die 1935 beschafft wurden können heute noch im Dillinger Feuerwehrmuseum bestaunt werden. 1963 wurde eine neue Tragkraftspritze der Firma Ziegler in Betrieb genommen, diese dann 1995 durch eine moderne TSF 8/8 ersetzt. Der im Jahre 1963 beschaffte Tragkraftspritzenanhänger wurde durch ein zeitgemäßes Tragkraftspritzenfahrzeug getauscht.

So wie sich in all den Jahren die Gerätschaft modernisierte, änderte sich auch deren Unterbringung. 1983 konnte das neue Feuerwehrhaus in der Schwaistraße bezogen werden, somit hatte das alte Gerätehaus in Holzbauweise ausgedient. Da damals nicht die Wünsche der Feuerwehrmänner berücksichtigt wurden, konnte im Jahre 2000, ein Anbau nach einer Bauzeit von einem Jahr und einer Vielzahl von freiwilligen Arbeitsstunden der Wehrmänner, seiner Bestimmung übergeben werden.